Montag, 7. Juni 2010

Überschätzter Apptrieb.

Sie sollen eines der Werbemittel der Zukunft sein: Spiele. Digitale Herausforderungen für jeglichen Spieltrieb auf Konsolen, Computern und Mobiltelefonen.

Da es schon viele Spiele gibt, stehen die Kreativen und Entwickler dieses Genres vor den gleichen Herausforderungen wie Werbekreative es tun: was lockt die potentielle Zielgruppe noch hinterm Ofen vor?

Natürlich muss man unterscheiden zwischen professionellen Spielen, die der Verbraucher käuflich erwirbt. Und den Spielen, die für Kommunikationszwecke entwickelt werden.

Konzentrieren wir uns auf letzteren Bereich. Gerade wurde mir wieder ein interessanter Link zu einem neuen App geschickt.

Es ist eine Arbeit für die Future Lions Competition 2010 in Cannes. Der Film zum App (siehe unten) ist wirklich sehr überzeugend gemacht und das Konzept scheint wieder mal genial einfach.

Männer finden Kondome abtörnend, lassen sich aber auch durch mögliche Schwangerschafts-Drohszenarien der Partnerin nicht wirklich beeindrucken.

Um die Folgen einer Nacht ohne Kondom zu dramatisieren, wurde von zwei dänischen Kreativen ein App geschaffen, dass die Nebenwirkungen eines Neugeborenen per iphone fühlbar macht: Baby in den Schlaf wiegen, Lied singen, nachts vom Geschrei geweckt werden, etc.

Ich glaube, dass dieses Konzept in der Theorie besser klingt als in der Praxis.

Welcher Kerl macht das ganze „Spiel“ auf seinem Telefon schon wirklich mit? Man guckt es sich vielleicht mal kurz an, findet es ganz lustig – und das war es dann auch.

Die einzige Wirkung, die der App erzielt, ist die, dass man über ihn redet. Ob die Applikation Männer allerdings dazu bringt, häufiger Kondome zu benutzen, wage ich extrem zu bezweifeln.

So können wir dieses schöne Konzept wohl unter der Rubrik „Idee überstrahlt Wirkung“ ablegen.


Durex Baby from Peter Ammentorp on Vimeo.

 Der „Durex Baby Case“ von www.vplusa.dk für den Future Lions 2010 Wettbewerb (www.futurelions.com) – organisiert von AKQA und dem Cannes Lions Advertising Festival.

2 Kommentare:

marcinho hat gesagt…

Vor allem die Situation an der Bushaltestelle ist gut, sehr realistisch:-)
Im RL passiert spätestens dann die Uncut-Version: "Delete "Durex-Baby?" - "DELETE".
Das Hauptproblem wird wohl sein, dass sich keiner diese App. überhaupt runterzieht. Vielleicht hätte man eher ein "Männerspiel" als "Trojaner" machen sollen: Mädel in der Kneipe aufreissen, probieren sie abzuschleppen, poppen und der Orgasmuskönig werden, leise aus der Bude schleichen, usw... Kurzum, etwas das man seinen Kumpels zeigt und beim Bierchen für Lacher sorgt.
Und dann, wenn man die App. schon vergessen hat, plärrt das Teil nach 2 Monaten los. (Danach wird die App. zwar trotzdem gelöscht, aber wenigstens hinterlässt sie noch eine Botschaft.)

Anonym hat gesagt…

die applikation. der app? :)