Die Segnungen der sozialen Medien haben auch ihre Nebenwirkungen. Und wir alle, die wir uns in diesen Medien bewegen, ahnen es im tiefsten unseres Innern, wollen es aber nicht wahr haben.
Aus Freunde können Feinde werden.
Es fing eigentlich alles wie ein Spiel an. Unser SM-Team wollte auf der Leagas Delaney Hamburg Fanpage einfach nur etwas Spaß verbreiten und hat unter seinen Freunden ein Gewinnspiel ins Leben gerufen.
Jeden Tag sollten unsere Freunde ein Spiel tippen und wer gewinnt, der bekommt ein 5-Liter-Bierfass zugeschickt. Bei mehreren gleichen Ergebnissen sollte das Los entscheiden.
Einer unserer „Freunde“ hat uns dann darauf hingewiesen, dass dieser Spaß gegen die Geschäftsbedingungen der betreffenden Organisation verstösst. Interessanterweise war der Freund gleichzeitig auch ein (freier?) Mitarbeiter der betreffenden Organisation.
In der Tat, liest man sich die Geschäftsbedingungen der betreffenden Organisation durch, hat er recht. Fragt sich nur, wer sich in einem schnellen und direkten Zeitalter wie dem unseren die kleingedruckten Geschäftsbedingungen durchliest, nur weil er ein eigentlich harmloses Spiel unter Freunden veranstalten will. Wir reden hier ja nicht von einer nationale Verkaufs-Promotion für einen deutschen Händler oder einer Kampagne für ein Consumer Product.
Da unser SM-Team auf Harmonie bedacht ist, hat es sogleich sein Gewinnspiel auf das reine Tippen zurückgefahren und die Gewinnausschüttung eingestellt (liebe Organisation, da ich davon ausgehe, dass ihr auch hier mitlest, sei Euch gesagt, dass wir den Bier-Gewinn natürlich nur an Leute ausgegeben hätten, die über 16 sind).
Eigentlich war die Sache für uns dann schon erledigt.
Umso erstaunter waren wir, als plötzlich ein langes Mail von irgendeiner anonymen "Vivian, User Operations der betreffenden Organisation" (kein Telefon, keine Adresse) auf Englisch bei uns eintrudelte, um noch mal ganz unmissverständlich festzustellen, dass wir folgendes machen würden: „violating our guidelines“. Und dass dies innerhalb der nächsten 24h zur Folge haben könnte: „unpublish your page“.
Dabei hatten wir schon viele Stunden vorher längst den Rückzug angetreten.
In diesem Sinne rufe ich Euch hiermit dazu auf, unsere Fanpage bei der betreffenden Organisation nicht mehr zu besuchen, keinen Tipp mehr abzugeben und auch kein 5-Liter-Bierfass mehr jeden Tag zu gewinnen.
Wenn dieser Account in den nächsten Tagen nicht mehr existieren sollte, dann werden wohl auch meine armen Kinder nicht mehr studieren können, ich werde 10 Jahre auf mein nächstes Auto warten müssen und aus meiner Partei (momentan der ADC) ausgeschlossen werden.
Gauck sollte vielleicht doch nicht Bundspräsident werden, sondern noch ein paar Monate warten, bis eine neue digitale FB-Behörde nötig ist.
3 Kommentare:
Man kann es aber auch übertreiben.
Zugegeben ist es ein wenig kleinbürgerlich von "der Organisation", aber hier die Stasi Keule rauszuholen ist nun mehr als unpassend.
Es fehlt bloß noch, dass sich hier jemand über den inneren Reichsparteitag von Stefan Zschaler aufregt.
Ich finde die aufkeimende Humorlosigkeit und Spießigkeit (gern auch in Kombination) an allen möglichen Ecken des Internets auch extrem nervig. Übrigens besonders gern von Leuten, die anonym schreiben. Hintenrum anschwärzen ist leider so schön einfach geworden. Ich befürchte fast, dass gibt's bald häufiger. Es ist immerhin Deutschland hier.
die alte pfeift ja wie der spanier heute.
Kommentar veröffentlichen