In Deutschland durchleben wir gerade das 20-Sekunden Zeitalter, wenn es um TV-Spots geht. Aus Budgetgründen buchen viele Kunden nur noch kleine Formate.
Das ist für Kreative kein besonders schönes Format, denn in dieser kurzen Zeit lassen sich mit all den visuellen Pflichten (Packshot, Logo, Claim), die man in so einem Film erfüllen muss, meistens keine Geschichten erzählen. Geschweige denn Emotionen erzeugen. Meistens sind es nicht mehr als kurze Vignetten, die man in so kurzer Zeit konstruieren kann.
Ich habe mich darüber bereits ausgelassen. Wen es interessiert: hier und hier. Letzterer ist übrigens einer der meitsgeklickten Beiträge überhaupt in diesem Blog.
Durch das Aufkommen der viralen Spots hat sich bei der Zeitbeschränkung allerdings einiges verändert, denn hier sind längere Filme bekanntlich möglich. Dennoch muss man auch bei langen Formaten nicht glauben, dass das Timing egal ist.
Es gibt viele Virals, bei denen man sich die Pointe zu lange erarbeiten muss. Dadurch verliert sie. Man will den Spot im schlimmsten Fall nicht noch mal ansehen.
Bei dem folgenden Spot ist das Timing optimal gelöst.
Es ist ein Film gegen Drogen am Steuer. Der Film beginnt sehr banal, aber man meint zu spüren, dass gleich etwas Schreckliches passieren wird.
In dem Moment allerdings, wo man es schon aufgegeben hat zu glauben, dass etwas Schlimmes passiert, passiert es.
Hartes Thema, harte Pointe, guter Film.
Der Spot „Swap“ für die Transport Accident Commission von der Agentur Grey, Melbourne.
8 Kommentare:
Hoffentlich ruft keiner im Kino von den billigen Plätzen: ja da wäre er mal besser weitergefahren...Kann aber eigentlich nicht passieren, ist ja ein Viral ;-)
Bei allem Respekt, der Film ist gut gemacht. Aber das Ende ist aus diversen (und durchaus populären) Horrorfilmen mehr als gelernt und erwartbar. Trotzdem funktioniert er sehr, sehr gut.
es war so klar, dass er vom auto erfasst wird. er musste dafür sogar auf der anderen straßenseite parken, damit es überhaupt funktioniert. trotzdem is die botschaft gut rübergekommen, auch wenns nicht so überraschend war, finde ich.
Der Film kommt aus Australien. Die haben
Linksverkehr.
Als ich aufgegeben habe zu glauben, dass noch was Schlimmes passiert, ist ... nichts passiert. Leider erst 30 Sekunden später.
Äh.
Geschmack kann ja so unterschiedlich sein. Ich finde den peinlich.
Das ist etwa so, als ob man zeigt, wie jemand mit einem Glas Sekt anstößt und dann als Nächstes zeigt,
wie er unter einer Brücke mit Pennern Schnaps aus einem Eimer trinkt.
Unsachliches Zeigefinger-Gewedel im Stil von Anne Will.
Das hier
http://163.189.7.150/roadsafety/seatbelts/campaigns/outdoorbillboardandslogan.html
hingegen ist simple und gut.
Und auch australisch.
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