Sie war die Einnahmequelle der Vor-Digital-Ära. Sie war die Gelddruckmaschine großer Verlage. Sie war das Lieblingsmedium vieler Kreativer: die klassische Anzeige.
Bild, Headline, Logo – wenn es sein muss noch eine Copy – und fertig.
Wir wissen alle, dass mit dem Siegeszug des Internets und dem gleichzeitigen Bedeutungsverlust der gedruckten Magazine das Geschäftsmodell "Anzeige" in sich zusammengebrochen ist.
Doch das Format "Anzeige" ist längst nicht tot. Im Gegenteil, es erlebt in den sozialen Medien eine Wiedergeburt.
Die Anzeige heißt jetzt
Meme. Präziser ausgedrückt: das unbewegte Meme.
Unter Meme versteht
unser heutiger Digital-Duden ein Internetphänomen. Also Content, der „sich im Netz breit“ macht. Das können GIFs, Filme, Animationen oder
Audio-Beiträge sein. Und natürlich Bilder.
Bilder mit
Headlines.
Anzeigen eben.
Anzeigen eben.
Bei meinem Besuch im
Silicon Valley hat Facebook's Tom Brown in seiner Funktion als Head of Global Marketing for North America erklärt, wie sehr seine Firma auf Agenturen und ihre kreative Expertise hofft. Und zwar, um Facebook bessere Posts und Kampagnen zu bescheren. Tom hat uns Cases präsentiert, bei denen die Posts wie richtig
gut gemachte Anzeigen aussehen. Und Teil der Kampagne sind oder auf die Kampagne in anderen Medien aufmerksam machen und verlinken.
Motive, die man gerne
liked. Oder shared. (Ich weiß, gruseliges Neudenglisch, aber in diesem Fall irgendwie angebracht).
Ein amüsantes Beispiel
ist die Wendy's Pretzel Burger Kampagne "#PretzelLoveSongs". Hier ein beispielhafter Film:
So sah der typische Wendy's Post vor der Kampagne aus:
Fans der amerikanischen Kult-Serie "House of Cards" von Netflix kennen und schätzen die pointierten wie regelmäßigen Still-Memes. Der ganze Facebook-Auftritt der Serie sieht wie ein extrem gut gestalteter Anzeigenteppich aus:
Die Kampagne "No Bollocks" für Newcastle Brown Ale ist einer der aktuellen Vorzeige-Cases von
Facebook. Auch hier sieht die Seite wie ein Award-Case für Anzeigen aus. Hier spürt man die Inszenierungsfreude der Macher. Einfach auffällig, lustig und trotzdem verkäuferisch.
Nicht nur Facebook,
auch die Macher von Google+ wissen um die Kraft dieser Memes. Und sie wissen,
dass sich Kreative aus der Werbung besser als alle anderen darauf verstehen, auf wenig Raum ungewöhnliche und aussagekräftige Motive herzustellen.
Was früher das "nicht
umblättern" war, ist heute das liken. Was früher das "drüber reden" war, ist heute das sharen. Was früher das anrufen war, ist heute das clicken.
Und nun? Macht was aus diesem Phänomen. Macht Posts zu Anzeigen.
Viel Spaß dabei.
Und nun? Macht was aus diesem Phänomen. Macht Posts zu Anzeigen.
Viel Spaß dabei.
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