Der Kampf um die Kommunikationshoheit ist in vollem Gange. Die Agenturen mit klassischer Herkunft rüsten digital auf, die Agenturen mit digitaler Herkunft rüsten klassisch auf.
Aufrüsten heisst in diesem Fall weniger, eine ganz neue Unit zu gründen oder eine jeweils andersartige Agentur zu kaufen, sondern die Leute aus den verschiedenen Disziplinen einzustellen und dazu zu bringen, zusammen kreativ zu sein.
Die digitalen Agenturen können natürlich eher mit ihrem technischen und interaktiven Know How bei Kunden punkten, die klassischen Agenturen eher mit ihrem markenstratgischen und ganzheitlich denkendem Know How.
Die neue Unphrase in dieser Diskussion heisst „Silodenken“.
Während sie bei Agenturen mehr und mehr aus dem Alltag verbannt wird, ist es bei vielen Kunden noch vorhanden (weniger bei Kunden mit Online-Herkunft, z.B. eCommerce-Portale, mehr bei Kunden mit Offline-Herkunft, z.B. industrielle Hersteller von Gütern).
Es ist dabei immer wieder interessant zu beobachten, wie die Chefs von digitalen Läden versuchen, die Stimmung zuzuspitzen (klar, muss ich ja sagen, als Chef von einem klassischen Laden):
12 Kommentare:
Klingt schlüssig. Doch wie bekommt man seine "alten" Mitarbeiter ins neue Zeitalter? Bzw. die "neuen" Kollegen dazu, auch die klassische Perspektive zu sehen?
@anonym: wie wäre es denn, wenn wir uns alle mal wieder auf die perspektive des werbers besinnen? paletten vom hof schaffen und so? völlig egal ob ich das jetzt per mausklick oder per anzeige mache. hauptsache der schornstein raucht ordentlich. darum geht's doch am ende. und wer das beherzigt ist immer ganz weit vorne :)
@anon18.58h: Die neuen "digitalen" Kollegen sind meistens von selbst motiviert, sich in die klassische Welt einzufinden. Die anderen wird der Markt dazu zwingen. Sonst bleibt ihnen mittelfristig nur ein analoges Modell: Hartz IV.
Ist es einer Idee nicht völlig wurscht, ob sie aus einem digitalen oder klassischem Hirn kommt?
offtopic:
Post-Anregung.
Warum ist es in England möglich
für hochpreisige Produkte wie Autos
bessere Werbung zu machen.
Schon wieder.
Made from lovely stuff .... vor ein paar Jahren.
Jetzt das:
http://www.youtube.com/watch?v=aom2wOqZo-I
@milchsaeure: klar ist es einer Idee Wurst, aus welchem Hirn sie entspringt. Aber darum ging es in dem Beitrag nicht. Es ging darum, wie man das personelle Setup gestaltet, in dem die ungewöhnlichen Ideen zukünftig entstehen.
@matt: http://textergesucht.blogspot.com/2009/05/wie-finden-englander-deutsche-werbung.html
@SZ: Apropos personelles Setup - CP+B machen aus klassischen Art/Text Teams ja Dreigespanne aus Art/Text + Flasher bzw. Programmierer.
Was hältst du denn davon?
Viel.
Ich glaube, dass es in Zeiten, in denen Kommunikation auf so vielen Wegen stattfinden kann (die Selektion der Wege also eine wichtige Rolle spielt), die Führung einer Marke bzw. des Kundens noch wichtiger geworden ist.
Von daher sehe ich das Gespann nicht nur in Art/Text + Flasher, sondern auch immer flankiert von einem guten, innovativ denkenden Accounter/Strategen.
Achso, die Headline für den Blogpost kannste übrigens 1A für euren nächsten Pitch verwenden...
Ein "klassisches" Team um einen "digitalen" Part zu ergänzen, ist doch auch nicht mehr als mal wieder eine verkauffördernde Maßnahme für Agenturen? Dann sagt man nochmal sowas wie "Internet ist kein Medium mehr sondern eine Infrastruktur" und man hat dem Kunden wieder mal schön gezeigt, dass man ja auch mit der Zeit geht.
Niemand braucht eine Social Media Idee für geräucherten Putenschinken von Gutfried. Aber ein neues Packaging würde helfen.
Wenn man es wirklich richtig machen will, müsste man deshalb Teams speziell für die Anforderungen des Kunden zusammenstellen. Und das sind eben nicht immer "Klassik" und "Digital" sondern noch viele andere.
Kommentar veröffentlichen