Kaum hatte ich meine Freude über den Olympus-Spot “Pen Story” am Samstag kund getan, schon hatte ein Leser das Teil als gekonnte Kupferarbeit identifiziert.
Hier die vermeintliche Vorlage:
In diesem Fall muss man feststellen, dass es sehr viele Ähnlichkeiten zwischen dem japanischen Film und dem Olympus-Werbespot gibt. Es fällt schwer zu glauben, dass die Macher des Olympus-Werkes einem unglücklichen Zufall aufgesessen sind.
Stop Motion ist gewiss keine neue Technik und sie erlebt durch die Digitalisierung gerade ein Revival. Aber hier ist schon eine deutliche dramaturgische Nähe zu sehen.
Ich habe bereits früher darauf hingewiesen, dass eine YouTubisierung von Ideen entstanden ist. Man sieht einen ungewöhnlichen “Amateur-Film” auf YouTube oder Vimeo und konfiguriert die Idee für einen Werbespot um.
Die entscheidende Frage ist immer, nutzt man nur eine Technik oder bestimmte Bilder. Oder übernimmt man die Idee 1:1?
Letzteres verbietet einfach die eigene Kreativenehre.
Natürlich ist man vor Zufällen nicht gefeit, aber das Ziel muss schon sein, etwas “Neues” zu schaffen.
Oder, um meine Lieblingsworte zu zitieren: etwas Ungesehenes, etwas Ungehörtes oder etwas Unglaubliches schaffen.
Ok, hiermit ist die Pen-Story abgehakt.
Wird interessant sein zu beobachten, ob die Leute in den Jurys der Wettbewerbe das auch mitbekommen.
7 Kommentare:
Die Pen-Story überlebt man allerdings auch ohne Ohropax...
ich steh auf psycho-polka ^^ aber das japanische Video is zudem noch viel kreativer, es schöpft viel mehr die Möglichkeiten aus!
ich glaube, dass die vermeintliche vorlage noch viel älter ist. gesehen bei david hockney, einem britischen künstler, der mit seinen "joinern" schon seit den 80ern für aufsehen sorgt.
durch die stop motion technik wurde zwar nicht 1:1 abgekupfert, aber wirklich "neu" ist keiner der beiden filme.
vielleicht kann man bei der grundidee von inspiration reden, bei der olympus umsetzung dann aber doch wieder von "geistigem diebstahl".
und trotzdem bleibt die altbekannte frage: was war zuerst da? das huhn oder das ei?
frage ich mich bis heute bei der beate uhse kampagne für die tv-kindersicherung. bronze gewinner beim adc 2008. und trotzdem seltsam bekannt.
http://tr.im/s753
und zum vergleich das "original":
http://tr.im/s75B
man wird es wohl nie erfahren ^^
es gibt auch ne gute seite wo man fakes und die vorlage sehen kann...
http://www.joelapompe.net/
trotz aller, auch berechtigter kritik ist er sehr schön anzuschauen :-)
ja sie haben ihn geklaut, aber dann doch besser gemacht.
hmmm... sie haben die Idee vielleicht ein wenig professioneller umgesetzt als das original. Aber wenn das jetzt schon als kreative leistung zu würdigen ist, dann gute nacht!
Hier ein Beispiel für das Aufgreifen einer Idee, bei der ich nicht eine Sekunde dieses Gefühl einer billigen Kopie habe. Obwohl es streng genommen eine sehr exakte Kopie ist. Es handelt sich um einen Trailer für die Kubrick-Series auf Channel 4
http://www.guardian.co.uk/media/video/2008/jul/03/channel4.television
Und hier die klare Inspiration aus dem Making of von Shining. Am besten ab 4:13 schauen:
http://www.youtube.com/watch?v=TD578aulGb4&feature=PlayList&p=E69C603996BEC4D5&playnext=1&playnext_from=PL&index=20
Man könnte argumentieren, dass viele das Making of nicht kennen und den Trailer für eine völlig neue Idee halten und somit getäuscht werden. Dennoch bin ich der Meinung, dass hier tatsächlich eine wertige und neue Arbeit entstanden ist.
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