Dienstag, 15. Mai 2012

Das Wahre zeigt Muskeln.

Das ADC Festival 2012 in Frankfurt ist zu Ende. Es war ein Festival mit guten Signalen.

Weil wir einige Preise gewonnen haben?

Natürlich. Das spielt immer eine Rolle, wenn man an so einen Event zurück denkt.

Doch das eigentlich positive Signal dieses Wettbewerbes war, dass sich echte Arbeiten auf den vorderen Plätze bei der Preisverleihung präsentiert haben.

Die CNN "Ecosphere"-Kampagne, die adidas Marathonläufer-Kampagne, die IAA-Inszenierung von Mercedes – um nur drei Arbeiten zu nennen.


 

Zusammen mit dem gelungenen Rahmen des Festivals (hier wird immerhin die weltweit größte Ausstellung für Kommunikation auf die Beine gestellt) bin ich mit dem guten Gefühl in den Flieger nach Hamburg gestiegen, dass die wahre Kreation diesmal über die Zombie-Kreation gesiegt hat.

Die wahre Kreation sind Arbeiten mit realen Auftragen. Für Kunden, die zu einer Agentur kommen und eine Lösung suchen.

Zombie-Kreation ist der populistische, aber treffende Begriff des Kollegen Kassaei für Arbeiten, bei der die Agentur auf den Kunden zugeht, um ihm eine kreative Lösung zu schenken. Für Probleme, die er meistens gar nicht lösen muss (oder will).

Ein besonderes Kompliment möchte ich an dieser Stelle den Kollegen der Agentur Heimat senden, die es wie keine andere in dieser Zeit versteht, echte Briefings in Nägel und anderes Awardmetall zu verwandeln.

Mit Freude und Überraschung haben wir unseren großen Erfolg für den followfish-Auftritt zur Kenntnis genommen.

In insgesamt neun Kategorien gab es eine Auszeichnung oder einen Nagel.

Das hat so nur noch der Grand Prix geschafft.

Silber gab es dazu in der Königsdisziplin „Integrierte Kommunikation“.

Ob sich die wahre Kreation in den nächsten Jahren behauptet, bleibt abzuwarten.

Ich sehe dass mit gemischten Gefühlen.

Dazu war noch viel zu viel Zombie Kreation auf den Ausstellungswänden und -bildschirmen zu sehen.

Der Drang und die Eitelkeit der seit Jahren erfolgsverwöhnten Goldidee-Massenfabriken sowie die Schmach, die sie jetzt bei diesem Festival einstecken mussten, wird eine neue Dynamik freisetzen.

Platz eins muss zurück erobert werden. Egal wie.

Doch "egal wie" die das machen werden, wir bleiben unserem Weg treu.


Der Grand Prix des ADC Festivals 2012 für die Kampagne "Ecosphere".
Kunde: CNN. Agentur: Heimat.


1 Kommentar:

Fred hat gesagt…

Bleibt nur zu hoffen, dass einige Marketingvorstände aus den Erfolgen solcher unkonventionellen, mutigen Kreationen die richtigen Schlüsse ziehen: mehr Raum für kreative Exzellenz statt halbgarer Einheitsarchitektur an den Fassaden einiger Marken.
Der ADC hat dieses Jahr jedenfalls einen schönen ersten Schritt aus dem Elfenbeinturm in Richtung "von-der-Wirtschaft-ernstgenommen-werden" getan.

Nastrovje.