Donnerstag, 23. Februar 2012

Idee ersetzt Speichellecken.

Vergangene Woche war ich mal wieder auf einer Messe. Es war die Biofachmesse in Nürnberg.

Unser Kunde followfish hat sich dort auf seinem Stand präsentiert. 

Die Resonanz war enorm. Einkäufer und Vertreter vieler Handelsunternehmen kamen vorbei und haben sich für die Marke interessiert.

followfish hat sich einen hervorragenden Ruf erarbeitet und „ist jetzt wer“.

Das war vor 3 Jahren noch ganz anders. 

Ich erinnere mich, als wir damals auf der gleichen Messe standen. Mit einem klitzekleinen, quasi aus Bordmitteln selbst gezimmerten Stand und mit einer Tiefkühltruhe. Wir haben damals versucht jeden, der vorbei lief, mit der verbalen Angelrute einzufangen, um ihm von unserer neuen Marke zu erzählen.

Besonders die Vertreter großer Handelsketten hatten oft nur ein müdes Lächeln für uns übrig.

Jetzt ist daraus ein freundliches Lächeln geworden. Wir müssen auch keine verbalen Köder mehr in die Gänge der Messe schreien, sondern die Menschen finden den Weg von alleine zur Marke.

Was für ein Erfolg.

Es ist der Erfolg einer starken Idee. 

Und nicht der Erfolg von geschickter Lobbyarbeit, ausserordentlichen finanziellen Schachzügen oder von Vertriebsmacht.

Diese Erfahrung ist für einen Kreativen wie ein Turbomotor.

Ideen haben die Macht, sich gegen alle Widerstände, Routinen und Bedenken durchzusetzen. Und auch gegen die vermeintlich besten Beziehungen, die andere mit einem wichtigen Entscheider haben.

Lasst Euch von dieser Energie ein bisschen anstecken, wenn ihr heute Euch zurück an den Schreibtisch begebt und über ein neues Projekt nachdenkt.

Jedes Briefing ist eine neue Chance.

Irgendwie haben wir doch einen geilen Job.

Endlich ein Fisch, bei dem man sich nicht wie ein Schwein fühlt.
Das kann auch nicht jeder an seinen Messestand schreiben.

Ein Turm aus Dosen mit Thunfisch, der von Hand gefangen wird.
Nach einem Tag war er weg.


Dienstag, 7. Februar 2012

Die Cannes Rolle des echten Lebens.

Werbung wirkt. Immer noch. In diesem Fall mal wieder TV-Werbung.

Es gibt weltweit wohl keinen Werbeblock im Fernsehen, der berühmter ist als die Halbzeit des Finales der amerikanischen NFL.

Der sogenannte Super Bowl. 

Oder wie es die FAZ süffisant formuliert: Zwischen der Werbung läuft das Endspiel der amerikanischen Football Liga.

Sonntag war es mal wieder soweit. Zwischen Beckhams Unterhosen oder Budweiser Bier versuchten die New England Patriots und die New York Giants, die Werbung vergessen zu machen.

Umgerechnet etwa 2,6 Millionen Euro kostet es für ein Unternehmen, in 30 Sekunden rund 800 Millionen Menschen für sich einzunehmen.

Keine leichte Aufgabe, denn alle Werbungtreibenden, die diese enorme Summe investieren, wollen in den bekannt knappen Zeitfromaten natürlich aus all den anderen Spots herausstechen.

Auch die Vor- und Nachberichterstattung werden da sicher mit einkalkuliert. Was bedeutet: je spektakulärer der Spot, desto größer seine PR-Erwähnung.

Die besten Werke hat die Fachzeitschrift Horizont zusammengestellt. Meinen kreativer Super Bowl Held kommt dieses Jahr aus Detroit (siehe unten).

Man kann mit Fug und Recht wohl behaupten, dass es keinen anderen Werbeblock auf der Welt gibt, in dem in so kurzer Zeit so viele kreativ herausragende Spots laufen.

Der Super Bowl Werbeblock ist die Cannes Rolle des realen Werbelebens.

Bei aller Kritik zeigt dieser Event, dass Werbung immer noch verdammt attraktiv sein kann.

Verrückt: Je ambitionierter das Umfeld, desto ambitionierter die Spots, desto interessierter die Verbraucher.

Dreht man diesen Dreisatz zum Spaß mal um, müsste sich jeder Werbungtreibende sagen: wo das Umfeld mittelmäßig bis schlecht ist, stechen kreative Highlights umso mehr heraus und beeindrucken den Verbraucher noch nachhaltiger.

Wermutstropfen: je schlechter das Umfeld, desto weniger schauen zu.

Würden sich aber alle anstrengen, die Werbeblocks spannender als das TV-Programm zu machen, gäbe es jede Menge ambitionierterer Briefings (bei der heutigen Programmqualität eigentlich keine echte Herausforderung).

Aber es ist leider nicht so. Die meisten Werbespots passen sich dem Programm an.

Was für eine schizophrene Entwicklung. Kann man die endlich mal umdrehen?

Ach ja, gewonnen haben die Giants.