Montag, 3. Januar 2011

Kommunikation 2011 – worum geht's?

Die sozialen Medien können einen alten Hasen wie mich schon verrückt machen. Immer wieder neue Links zu Beiträgen von hochrangingen digitalen Hellsehern, die der Werbung und den Werbeagenturen einen baldigen Untergang prophezeien.

Es geht nicht mehr um Kampagnen, es geht um Kommunikationsplattformen, um Marketing- und Produktideen. Es geht nicht mehr darum, den Verbraucher zu belehren, sondern ihn einzubinden und zu nutzen.

Gähn. Verstanden. Längst.

Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob die durchaus geachteten Fachleute, die das verkünden (meistens Vertreter der digitalen Zunft), mit dieser förmlich herbeigesehnten Apoklaypse nur ihrem Kerngeschäft noch mehr Bedeutung verleihen wollen.

Nutzen wir also den Jahresstart zu einer Grundsatzfrage: Worum geht es in unserem Job?

Es geht darum, relevante Botschaften für Marken zu erarbeiten und sie in den richtigen Kanälen so zu den Zielgruppen zu transportieren, dass die sich damit auseinandersetzen. Je besser die Idee, desto besser klappt dieser Transport.

Dann schafft man es sogar, dass die Zielgruppen die Botschaft in ihren Netzwerken weiter verbreiten. Und sich in den Dialog mit der Marke begeben.

Diese "Botschaften" können in Zukunft sicher auch häufiger Markt-, Marketing- und Produktideen oder das Produkt begleitende Ideen sein – statt nur der stumpfe Einsatz von Plakaten und Anzeigen.

Aber auch das ist keine neue Erkenntnis.

Als Erfinder von Ideen und Konzepten müssen wir uns in Zukunft vielleicht noch stärker als bisher damit beschäftigen, wie man die Zielgruppe wirklich „trifft“. Wir dürfen das nicht mehr der Media allein überlassen.

Mit welcher Botschaft. An welchem Ort. Zu welcher Zeit. Und: mit welchem Potential an Vernetzung (manche Aufgaben "wollen" gar keine Vernetzung, sondern nur Verkündung). Wer da noch zwischen online und offline unterscheidet, der hat in der Tat ein Problem. Ich kenne aber eigentlich keinen, der das noch tut.

So gehe ich also mit dem Vorsatz ins neue Jahr, mich von den digitalen und sozial-medialen Apokalyptikern der Kommunikation nicht verrückt machen zu lassen.

Das erste, was mir dieses Jahr an auffälliger Kommunikation begegnete, ist den auch ein ein ganz simples Plakat, über das der aktuelle Spiegel (auf Seite 137) berichtet.

Tja, das gute alte Plakat.

Mit einer starken Idee schafft es auch ein Dinosaurier der Werbemaßnahmen noch in diverse Blogs und Online-Foren.

Als wenn wir das nicht alle schon längst wüssten.

Frisch ans Kreieren. Ich wünsche Euch gute Ideen.




















Wikileaks. Butterfly doesn‘t. 


Kommunikation für eine Damenbinde von einer kleinen Agentur in Pakistan.

Der kreative Mechanismus ist ein alt bewährter: Stelle mit einem aktuellen Thema auf überraschende Weise einen Bezug zu einem Produkt her und bringe die Idee möglichst zeitnah heraus.

1 Kommentar:

florian.geiger@leoburnett.de hat gesagt…

kann man trefflicher kaum formulieren.
danke für die weisen worte.
florian