Donnerstag, 21. Oktober 2010

Um die Ecke gedacht.

Das kapiert doch kein Verbraucher.

Glauben Sie wirklich, unsere Kunden verstehen das?

Da fällt der Groschen bei unserer Zielgruppe eindeutig zu spät. Wenn er überhaupt fällt.

Ich frage mich ernsthaft, kennen Sie eigentlich die Leute, an die wir uns wenden?

Herr Zschaler, hören Sie endlich auf, intelligente Werbung zu machen. Wir wollen doch verkaufen.


Fünf von fünfzig Aussprüchen, die ich mir in meiner Laufbahn schon anhören musste, wenn Kunden ihren Kunden nichts zutrauen. Und uns auch nichts.

Oder wenn Kunden zu der Meinung gelangen, platt kombiniert mit penetrant ist immer noch ungefährlicher als dass das Klientel geistig gefordert wird.

Mit meiner Gegentheorie, dass lieber weniger Kunden die Werbung verstehen, aber die, die es tun, sich dafür auch intensiver mit der Marke auseinander setzen, gewinne ich keinen Blumentopf.

Lieber platt an einer breiten Masse gescheitert als intelligent von einigen missverstanden. Wenn nur die Marktforschung cma-Daten (cover my as) liefert, ist schon alles im Lack.

Die folgende Kampagne ist ziemlich um die Ecke gedacht. Absolut Marktforschungs-ungeeignet, möchte ich behaupten.

Gerade das zeichnet sie aus.

Es ist der Auftritt eines NGOs und – so würden versierte Kunden jetzt vielleicht argumentieren – die haben ja nix zu verlieren, können sich also mit so einem Selbstversuch aus dem Fenster wagen.

Doch manchmal bringt um die Ecke gedacht viel weiter als brachial durch die Mitte gepoltert.

Tja, lieber Herr Zschaler,  i c h  verstehe das und  m i r  gefällt es auch, aber  i c h  bin ja leider nicht die Zielgruppe.




Adorno? Hegel? WTF hat das zu tun mit Umweltschutz? Schöne Kampagne für Biovision von der Agentur Walker, Zürich.

3 Kommentare:

Martin Sponticcia hat gesagt…

Die Kombination Blob Fish / Slavoy Zizek hat doch Disney-Niveau...

Christian hat gesagt…

Was mich noch viel mehr interessieren würde: Was ist deine Strategie gegen solche Killerphrasen?

Zschaler hat gesagt…

@Christian: Die Strategie ist, nicht aufzugeben und mit jedem Briefing aufs Neue zu versuchen, dem Kunden ein kreatives Erfolgserlebnis zu verschaffen. Wenn sie mal Blut geleckt haben, wird es leichter.