Mittwoch, 5. Mai 2010

Wo ist da der Clash?

Der ADC Gipfel steht an. Ab nächsten Mittwoch wird Frankfurt für 4 Tage der Austragungsort des Wettbewerbes und des dazugehörigen Rahmenprogramms sein. Die hessische Metropole hat richtig investiert, um Berlin ablösen zu können.

Geld und politischen Einfluss.

Der mediale Schuh, der seit Wochen rund um die Veranstaltung aufgeblasen wird, lässt riesige Schritte erwarten. Das Rahmenprogramm ist mittlerweile wichtiger geworden als der Wettbewerb. Das fühlt sich für mich so an, als wenn bei der Fußballweltmeisterschaft die Funktionärs-Tagungen ein größeres Rampenlicht bekommen als die Spiele selbst.

The Clash of Creative Cultures - so das internationale Motto eines deutschen Kreativclubs. Es treten neben Stararchitekt, Stardesigner und Starboxer auch viele interessante Star-Kreative auf. Man fragt sich nur, was da für ein „Clash“ erwartet wird?

Kreative sind sich meistens über das Grundsätzliche ihrer Profession einig. Man braucht eine starke Idee. Oder ein starkes Konzept. Das wird in der Architektur nicht anders als in der Mode sein. Wie eine starke Idee beim Boxen aussieht, werden wir aus der Presse erfahren (voll auf die Nuss, würde ich mal sagen).

Natürlich hat jede kreative Disziplin ihre Eigenheiten und man wird vielleicht genauer erfahren, welche. Aber was für gegensätzliche Meinungen sollen da aufeinanderprallen?

Auch ist es sicher unbestritten, dass die Online- und die Offline-Disziplinen mehr und mehr zusammen wachsen, denn am Ende suchen alle - genau - eine starke Idee oder eine starkes Konzept.

Der Clash scheint eher Wunsch als Wirklichkeit der Macher zu sein.

Würde man eine echte Streitkultur und ein wirklich spannendes Aufeinanderprallen von Gegensätzen suchen, dann hätte man "Kulturen" einladen sollen, die Kreativität beschneiden oder verhindern.

Es wäre für mich viel interessanter, Hardcore-Marktforscher oder die Leiter von Einkaufsabteilungen in eine Auseinandersetzung mit dem Machern von erfolgreichen Ideen zu schicken. Es könnte eine interessante Diskussion sein, wie sehr eine Einkaufseinheit wie Mann/Tage die Kreativität und damit den Erfolg eines Unternehmens beeinträchtigen. Wie schizophren Pretests sein können, etc.

So werden die vermeintlichen Stars anderer Kreativ-Disziplinen ein harmonisches Stelldichein und eine gelungene Selbstpromotion abgeben, man wird Podiumsgespräche erleben, bei denen eigentlich alle einer Meinung sind und die Presse wird über diese ganze Blase berichten.

The show must go on.

Ach ja, juriert wird übrigens auch noch.

Es geht nämlich eigentlich darum, die besten Ideen zu prämieren.

1 Kommentar:

Sebastian hat gesagt…

hardcore-mafo vs. gute ideen würde ich zu gern sehen! "oh, sie haben da gerade knoppers gekauft!" gegen kreative werbung auf skittles-niveau. battle of the century. das wäre wohl für die meisten beteiligten in der tat eine art (kultur)schock...