Mittwoch, 30. September 2009

Sex simst.

QR-Code, RFID-Chips und all die anderen innovativen Kommunikationsechnologien werden immer wieder gerne eingesetzt, um interaktive wie innovative Werbeformen zu kreieren.


Der häufige Fehler dabei ist, dass die Technik über die Idee dominiert und das Ganze dann aus kreativer Sicht nicht richtig überzeugt.


Oft ist auch der Aufwand für den Konsumenten rieisg und man fragt sich, ob da viele Leute mitmachen.


Das frage ich mich auch bei er folgenden Aktion, obgleich sie einen gewissen Charme hat. 


Zumindest ist sie recht simpel und das gefällt schon mal. Sie arbeitet mit Sex. Und mit sms.


Wenn man auf die unvollständige Anzeige (links) anspringt und sich per sms den Rest des Bildes zuschicken lässt, dann kann man die wohlgeformte Schönheit in aller Gänze betrachten.


Obwohl das eine überzeugende Idee ist, bei mir würde sie nicht verfangen. 


Ich mache bei solchen sms-Geschichten aus Prinzip nicht mit, weil meine Sorge sehr groß ist, dass – einmal preisgegeben – meine Nummer danach mit Werbe-sms zugeschüttet wird. 


Die Spams im e-mail-Fach reichen mir.



Anzeige per sms vervollständigen: interessante Aktion für Axe von Lowe Ginkgo, Montevideo.


(Click picture to enlarge)

Montag, 28. September 2009

Der Verbraucher hat gewählt.

Als Guido Westerwelle gestern abend in der Berliner Runde mehrfach von „Bügrerinnen und Bürgern“ sprach, musste ich grinsen. Der Begriff klingt so altmodisch wie anbiedernd. Einer, der die cleverste Marketingstrategie von allen Parteien gehabt hat, sollte andere Worte für sein Klientel wählen. Menschen, Wähler – oder gar Verbraucher?


Aus "Bürgerinnen und Bürger" sind doch längst Konsumenten und aus Parteien Marken geworden. Auch wenn viele Polit-Idealisten das immer noch nicht wahrhaben wollen: die Menschen wählen immer weniger das (meist komplizerte) Programm. Stattdessen orientieren sie sich am Spitzenprodukt (den Kandidaten) und an seiner Haltung.


Das kann man als oberflächlich verfluchen. Aber warum soll es Parteien anders gehen als Marken? Nicht umsonst heisst es, dass wir in einer Konsumgesellschaft leben.


Interessant: Immer mehr „Bürger“ entscheiden sich erst 72 Stunden vor der Wahl. Passt bestens zur klassischen Marketingdenke (Impulskauf), denn Parteiwahl ist nichts anderes mehr wie Waschmittelwahl oder Schokoriegelwahl im Supermarkt. Immer mehr Menschen entscheiden spontan vor dem Regal, zu welcher Marke sie greifen.


Wer noch auf der Suche ist, um herauszufinden, wie Marketing funktioniert, kann diese Wahl als Lehrbeispiel nehmen.


Der Marktführer, die Union aus CDU und CSU, hat in seiner Kampagne auf die Kraft der Nummer eins gesetzt, ohne sich wirklich innovativ und führend zu präsentieren. Ergebnis: viele Konsumenten haben zwar diese vermeintliche Produktsicherheit gewählt. Aber die Marke "Union" verzeichnet eine kontinuierliche Kundenerosion. Wenn sie in den nächsten Jahren nicht wieder Profil erlangt, wird es der CDU wie der SPD gehen. Auch das Spitzenprodukt, die Kanzlerin, überzeugt nicht gerade durch ein scharfes Profil. Sie tut nicht weh. Aber begeistern will sie auch nicht.


Die ehemalige Nummer zwei im Markt, die SPD, hätte eigentlich der Herausforderer sein müssen, war aber durch die große Koalitions-Vergangenheit gehemmt. Außerdem hat die SPD über die letzten Jahre ihren Markenkern verraten. Dafür hat sie die Quittung kassiert. Da kann es nur heißen: back to the roots. Die SPD erinnert an all diejenigen Marken, die sich immer mehr Produktoptionen dazu gekauft haben – bis sie schließlich am Boden waren. Weil kein Kunde mehr wusste, wofür die Marke eigentlich steht. Nur eine Rückkehr zur Kernkompetenz kann die SPD retten. Das klassische Relaunch-Szenario. Zu allem Unglück war der Kandidat auch nicht gerade von großer Emotionalität gesegnet (im Gegensatz zu seinem Vorgänger Schröder). Daran sieht man, wie sehr Emotionalität eine Marke trägt.


Der Neueinsteiger des Marktes, Die Linke, hat sich recht klar positioniert (soziale Gerechtigkeit). Die Partei hat sich, wenn auch mit einem extrem polarisierenden Kandidaten, auf bestimmte Zielgruppen konzentriert. Die Randgruppen und die sozial benachteiligten Konsumenten. All diejenigen, die sich wenig um Programme und Inhalte scheren, sondern aus Trotz gegen das Establishment wählen wollen. Die Linken sind inzwischen die bessere SPD und über kurz oder lang werden diese beiden Marken zusammenarbeiten. Oder gar fusionieren. Das Selbstgerechtigkeits-Gehabe der Partei ist allerdings schwer zu ertragen.


Die Grünen, ein Nischenangebot, sind auch sehr klar positioniert und deshalb in ihrem Öko-Segment kontinuierlich erfolgreich. Allerdings reicht ihr Markenkern „Umwelt“ noch nicht, um für größere Konsumentengruppen relevant zu sein. Mal sehen, wie sich der Markt diesbezüglich in den nächsten Jahren entwickelt. Ich kann mir vorstellen, dass die Grünen in zehn Jahren sehr viel stärker vertreten sind, weil die Umweltthemen an Brisanz gewinnen und dann unser wirtschaftliches Leben signifikant beeinflussen werden. Für die Grünen geht es in Zukunft eher darum, ihren Markenkern nicht aufzuweichen. Die Entwicklung der Welt wird dieser Marke in die Karten spielen. Ihr Doppelspitzen-Prinzip könnte zum Problem werden. Der Konsument braucht eine Leitfigur.


Schließlich: Die FDP hatte diesmal die klarste Strategie. Ausserdem hat sie am meisten von der Entwicklung des Marktes profitiert. Der Konsument lechzt in der Krise nach Steuererleichterungen ("mehr Netto vom Brutto") und nach Wirtschaftswachstum. Selbst wenn Experten sich fragen, wie das finanziert werden soll: die Hoffnung für Wohstand ist diesmal gelb. Darauf hat Westerwelle gesetzt. Zudem hat er jeglichen Ampelbündnissen frühzeitig eine Absage erteilt und sich ganz klar als der Vertreter des gebeutelten Mittelstandes positioniert. So klar, dass sich CDU-Wähler bei der FDP besser aufgehoben fühlten. Die FDP hat sich zu ihrem Markenkern „Liberalismus“ in Form einer freieren Marktwirtschaft (= Wachstum) bekannt und wurde damit zum Erfolg getragen.


Fazit: Wähler sind keine Bürger mehr, sondern Konsumenten. Wenn Konsumenten zur Wahlurne gehen und sich viele kurz vorher erst entscheiden, dann spielen Programme eine sehr untergeordnete Rolle. Der Mensch entscheidet, wo er sich emotional am besten aufgehoben fühlt.


So, wie bei den meisten anderen Produkten auch. 


Wenn Parteien konsequent denken, werden sie das in Zukunft bei der Auswahl ihrer Spitzenprodukte berücksichtigen. 


Schon Helmut Schmidt stellte einst fest, dass in unserer heutigen Gesellschaft die Medientauglichkeit eines Kandidaten entscheidend über den Erfolg einer Partei bestimmt.


Das sind die ungeschriebenen Gesetze der Marktwirtschaft. Die von der Politik mit erschaffen wurden, wenn ich mich nicht irre.

Samstag, 26. September 2009

Meine Pizza klingelt.

Zeig mir, welche Apps du hast, und ich sage dir, wer du bist. Wer ein Apple iphone besitzt, kommt irgendwann unweigerlich in die Versuchung, sich diverse nützliche oder spielerische Apps (Applications) über iTunes runter zu laden.


Dieses Begehren ruft natürlich auch findige Marketingspezialisten auf den Plan. 


Apps dürften mittlerweile eine der attraktivsten Werbeformen im sogenannten mobile Marketing sein.


Ein neuer App kommt jetzt von Pizza-Hut. Man kann quasi über den App sein Menü bestellen. Oder, wie es im Marketingdeutsch der Macher heisst: Nicht nur das essen wird zum Spaß (würg, PizzaHut?), sondern auch schon die Bestellung.


Der Benutzer des Apps kann durch das Menü scrollen, seine Pizza im bekannten Zweifinger-iphone-Stil größer oder kleiner ziehen, diverse extra Topings auf die Pizza ziehen und durch schütteln des iphones auch die richtige Sauce auf seine Chicken Wings gießen. Zugegeben, das ist ganz lustig.


Natürlich vertreibt man sich nach der Bestellung die Zeit mit einem Spiel, solange man auf eine Papp-Pizza wartet. Es ist an alles gedacht, was der gelangweilte Pizza Hut Kunde sonst vermissen könnte.


Irgendwie finde ich das App (der App, die App, den App?) ziemlich durchdacht, aber andererseits schüttelt es mich wie ein iphone, wenn ich  mir vorstelle, dass man in Zukunft gar nicht mehr redet, wenn man in ein Restaurant geht.


Ich brauche das Teil jedenfalls nicht, denn Pizza Hut trifft nicht mein Geschmacksapp.





So geht Bestellen bei PizzaHut per App. Agentur: IMC2


Mittwoch, 23. September 2009

Geniestreich oder Schwachsinn?

Cadbury hat seinen nächsten „Coup“ in den digitalen Orbit geschickt: Zingolo. 


Dahinter scheint sich ein Song zu verstecken. Quasi der erste Song, den „A Glass and a Half Full“-Records aufgelegt hat.


Der Rap kommt aus Ghana. Grund: Das ist das Land, aus dem auch die Kakaobohnen stammen, die in der Schokolade verwurstet werden. Und deshalb fliegen die in dem Video da auch so unmotiviert durch die Gegend.


Aha.


Ich persönlich kann dem Teil absolut nix abgewinnen und finde es einfach nur blöd und hege große Sympathie für den Kommentar aus einem englischen Blog, der diesen Spot wie folgt beschreibt: "Strange...but not good strange".


Allerdings ist er der einzige negative Kommentar unter 10 positiven Kommentaren. Und vielleicht ist meine ablehnende Haltung ein Ergebnis der kreativen Spießigkeit meiner Midlife-Crisis-Werbegeneration.


Oder aber man sieht es so: Die Bürde kreativer Überflieger-Leistungen kann manchmal auch total in die Irre leiten.


Nach solchen Werken wünsche ich mir fast schon die gute alte Werbedenke zurück.


Siehe auch die Beiträge: Ingredienzen ungewöhnlicher Filme und Wie beliebig darf's denn sein?



Was meint die kreative Jugend dazu?




TVC „Zingolo feat. Tinny“ für Cadbury von Fallon, London. Auf Youtube gibt es auch noch die Langversion über 4,58 min (http://www.youtube.com/watch?v=hGKj9E1M6K4)

Dienstag, 22. September 2009

Kinder gehen immer.

Facebook ist ein bißchen wie im Café sitzen und Leute beobachten. Was sie so von sich (preis) geben.


Zum Beispiel die Fotos der eigenen Kinder. Postet man seine KInder, gibt es immer gleich mehrer Kommentare. Egal, wie belanglos das Bild auch sein mag.


Süüüüüß, niiiiedlich, ganz der Papa/die Mama, etc.


In der Werbung ist das ähnlich. Kinder öffnen einfach das Herz. Am besten dann natürlich, wenn damit auch eine Idee verbunden ist.


Das folgende Video ist keine Werbung, aber trotzdem findet man es: siehe oben. Und ausserdem findet man es etwas zu lang. 


Die Idee ist bestens geeignet, um sie ganz schnell für Werbung zu kopieren. YouTube und Vimeo Sauger, haltet euch also ran.


Es sei denn, es kommt wieder ein schlauer Kommentar, dass es die Idee schon gibt. Wen würde das in dieser Zeit wundern?





Oh, The Temptation from Steve V on Vimeo.



Kinder sind übrigens auch ein prima Thema, wenn einem sonst nichts Besseres für den eigenen Blog einfällt.



Donnerstag, 17. September 2009

Wettrennen ums Mittagessen.

Achtung, Eigenwerbung. Der neue Timberland-Spot „Bait“ ist seit ein paar Tagen on air. Ein Wildschwein, ein Bär und ein paar Wölfe liefern sich ein Rennen um ihr Essen: einen Jogger.

Beworben wird damit die neue Mountain Athletic Kollektion der Outdoor Marke.

Ich finde, die Timberland-Kampagne unserer Londoner Kollegen zeigt langsam ihr Gesicht. 

Und die Zeile „If you’re not fast you’re food“ ist einfach klasse.


TVC „Bait“ für Timberland von Leagas Delaney London.

Mittwoch, 16. September 2009

Das Spiel der Spiele?

Es geschah gestern. Sitzen drei Männer (zwischen 40 und 50) im Flugzeug auf dem Weg zur IAA. Über was unterhalten sie sich?

Die neuesten Modelle, die einen da erwarten? Kurz.
Die momentanen Kundenprobleme? Kurz.
Wie es im Urlaub war? Kurz.
Wie es den Kindern geht? Länger.

Und dann geht es ganz schnell. Kinder. Spiele. Apps.

Eine leidenschaftliche wie endlose Unterhaltung beginnt.


Warum auch nicht? Wir alle wissen, dass es eigentlich nichts Schöneres gibt als zu spielen.

Ich befürchte, dass das Phänomen "Spiele" für uns Werber eine der größten kreativen Herausforderungen ist, vor der wir erst noch stehen.


Gerade für die, die Unterhaltung als den Schlüssel der Zukunft sehen, um überhaupt noch wahrgenommen zu werden und Marken zu profilieren.

Die entscheidenden Fragen sind: Wie interessant ist das Spiel? Wie viel Werbung verträgt es? Wie glaubwürdig passt eine Marke zum Spiel?

Wie immer liefern geniale Beispiele die besseren Antworten als graue Theorie.

Eines dieser Beispiele ist das neue MonopolyCityStreets.

Die perfekte Verknüpfung von Brett- und Online-Spiel. Unter Zuhilfenahme von Google Maps.

Jeder Spieler startet mit einem Vermögen von 3 Millionen Dollar. Bis Januar 2010 kann man sich anmelden und jede Strasse der Welt kaufen. Beziehungsweise es versuchen. Denn als ich die Strasse kaufen wollte, in der ich wohne, war sie schon längst verkauft (zu erkennen am blauen Streifen).

Das muss einen erst mal nicht frustrieren, denn etzt kann man natürlich dem aktuellen Besitzer ein Angebot machen und ihm die Strasse abkaufen.

Gewonnen hat der, der Ende Januar die meiste virtuelle Kohle angehäuft hat. Er darf sich der „reichste Immobilienmagnat der Welt“ nennen.

Ich selbst bin ein begeisterter Kartenspieler (Skat, Doppelkopf) und auch einigen Brettspielen nicht abgeneigt. Gerne denke ich an durchgespielte "Risiko"-Nächte während meines Studiums.

Die digitale Spielwelt (ausser online Skat) lässt mich allerdings ziemlich unberührt. Auch diese ganzen Gimmickspiele, die einem auf Facebook in jedem vierten Post entgegenpoppen (FarmVille, Mafia, etc.) sind so gar nicht mein Ding.

Das online Monopoly-Spiel allerdings hat echt Charme und ist aus meiner Sicht eine ganz große Marken-Idee.















Alte Spielwelt mit neuer Spielwelt kongenial verknüpft. MonopolyCityStreets von Hasbro und Tribal DDB London.

Montag, 14. September 2009

Schön spitz.

Die gängigen Positionierungszeilen (Claims) von Marken in der Kommunikation lassen meistens keinen Allgemeinplatz aus. 

In der Bierwerbung ist es "frisch", in der Automobilwerbung ist es "effizient", in der Tamponwerbung ist es "saugfähig" usw.

Man dreht und wendet sich dann in der Kreation, um den Allgemeinplätzen eine neue und ungewöhnliche kreative Umsetzung angedeihen zu lassen.

Der TV-Spot „Cube“ aus meinem letzten Beitrag ist dafür ein gutes Beispiel, denn ich bekam einige kritische Kommentare zu hören. Tenor: da bist du erfahrener Werber ja auf ein ganz altes Muster und eine ganz olle Botschaft abgefahren.

Bin ich?

Also, mehr als häufig stehen wir Kreativen in der Kommunikation vor diesen Allgemeinplätzen.  Vor Botschaften, die auf denen wir schon zum x-ten Mal neue Kampagnen ausdenken müssen. Erst recht, wenn wir keinen guten Planner an der Seite haben.

Da ist es als Kreativer doch legitim, diesen Tatbestand zu akzeptieren und dafür eine wirklich außergwöhnliche Exekution anzustreben.

Schnitt.

Mein heutiges Beispiel hat sich in diese Verlegenheit erst gar nicht begeben und eine wirklich spitze Position erarbeitet.

Dieses Kompliment bekommt umso mehr Gewicht, wenn man erfährt, dass es sich um eine Marke aus der Modebranche handelt. Einer Branche, in der in 99,9% aller Fälle gar keine Botschaften, geschweige denn Positionierungen, formuliert werden. Außer Modell: hübsch. Und Modelabel: groß.

Wrangler Jeans (ja, das sind die, die man in den 70er Jahren unbedingt tragen wollte und für die man sich dann in den 80er Jahren schämen musste) haben sich mit einer mutigen Aussage einen Wahrnehmungswechsel verschrieben:


Unter diesem Claim gibt es jetzt zwei neue Spots von dem hochdekorierten Kreativduo Fred & Farid, die sich inzwischen in Paris selbstständig gemacht haben. 


Einer der Spots siehe unten. Einziges Bedenken: Optisch sehr nah an der neuen Levis-Kampage.

Immerhin passt das „Tierische“ ganz gut zur Marke, hat doch Wrangler meines Wissens seinen Anfang bei den Cowboys genommen (Hosen für die Typen, die wilde Pferde zureiten). Die Marke ist quasi die Marlboro des Jeanssegments.





TVC "Stop Thinking" für Wrangler Jeans von Fred&Farid.

Freitag, 11. September 2009

Bauklötze staunen.

Der neue Spot für die Effizienz-Technologie im Audi A4 – unter dem Claim „Intelligent kombiniert“ – ist für mich eine der beeindruckendsten Automobil-Arbeiten seit langem. Und sie kommt aus deutschen Landen.

Komplett in der 3D gebaut – bis auf den Packshot.

Dickes Kompliment an die Kollegen von kt. Und von Markenfilm.




TVC „Cube“ für Audi von KemperTrautmann. Produziert von Markenfilm.

Neues Layout.

Von der Google-Stange. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare. Bitte keine Kommentare.

Donnerstag, 10. September 2009

Wasserschlacht.

Einem Kreativen kann nichts besseres passieren, als ein Briefing auf den Tisch zu bekommen, in dem eine Marke mit einer anderen Marke kreativ gleich ziehen oder sie gar übertrumpfen möchte.

Ich kann nur spekulieren, ob das zwischen Evian und Perrier nun so ist oder nicht, aber nach dem riesen Erfolg des Spots „Rollerbabies“ sah sich Perrier in Frankreich vielleicht gezwungen, mit seiner Werbung ebenfalls Headline-Erwähnungs- und Klick-Rekorde brechen zu wollen.

(Den Evian-Spot brauche ich wohl nicht zu zeigen kennt eh jeder. Für alle anderen: hier).

Wie die Wahrheit auch aussehen mag, es gibt sicher schlechtere Briefings als „übertrumpfen sie Rollerbabies“.

Aber es gibt auch einfachere, denn diese Latte muss man erst mal überspringen.

Spot „Melting“ von Perrier. Agentur Ogilvy, Paris.

Dienstag, 8. September 2009

Morgendliche Fahrt durch die Wahlwerbung.

Eine unser aller Leben stark beeinflussende Branche und zugleich eines der faszinierendsten Kommunikationsterrains hat momentan seine absolute Werbehochphase.

Das politische Parteiensystem.

Faszinierend ist, dass man nach einer sehr harten und aufreibenden Kampagnenphase knallhart am Wahltag sieht, ob man erfolgreich war.

Wer mal mit Parteienwerbung zu tun hatte oder aufmerksam die Presse liest, der weiß, dass mittlerweile vor allem die große Masse der Unentschlossen und Nichtwähler eine Wahl entscheidet.

Unentschlossen sind all diejenigen, die kurz bis vor dem Gang zur Kabine eigentlich nicht genau wissen, wen sie wählen sollen.

Ich beispielsweise.

Mit diesem Bewußtsein habe ich heute morgen mal die Wahlwerbung auf dem Weg in mein Büro beobachtet. Eine Fahrt vom westlichen Rand Hamburgs nach Eimsbüttel.

Rund 16 Kilometer, 40 Minuten Stop and Go und mit ungefähr 100 Wahlplakaten am Wegesrand.

Ich habe mir zu Beginn der Fahrt vorgenommen, der Partei eine Chance zu geben, die die beste Botschaft und/oder Kampagne hat. Oder das kreativste Motiv.

Mein Eindruck nach 40 Minuten Motivauswahl:

Überall nur Köpfe. Scheint logisch, man wählt ja Menschen. Aber nach dem Aussehen mag ich nicht wählen. Aus dem Auto sehen sie auch alle irgendwie gleich aus.

Überall Schlagwörter. Scheint auch logisch, es sind ja Plakate. Aber die dargebrachten Allgemeinplätze machen mich auch nicht entschlossener.

Sicherheit und Freiheit (CDU), Solidarität (Linke), Jobs Jobs Jobs (Grüne) – und die SPD inszeniert ihren Kanzlerkandidaten mit Kind und Weltkugel und mit so weiterbringenden Headlines wie „Das schaffen unsere Ingenieure. Saubere Energie ohne Atomkraft“.

Die FDP sagt mir gar nix. Ausser Guido zeigen und „Deutschland kann es besser“ claimen.

Schön, dass der Claim der SPD „Unser Land kann mehr“ lautet.

Differenzerung gelungen?

Auch die Claims „Wir haben die Kraft“ (CDU) und „Aus der Krise hilft nur Grün“ sind nicht gerade eine Offenbarung für mich.

Wer sich nach so einer Fahrt zur weiteren Vertiefung die Spots der großen Vier (schwarz, gelb, rot, grün) reinzieht, der fragt sich allen Ernstes:

Warum überhaupt neu wählen, wenn die Parteien in der Werbung wie eine große Koalition auftreten?

Keiner, der sich eigenständig zu positionieren versucht. Keiner, der mal wirklich anders auftritt. Keiner, der mal klar sagt, was er eigentlich ändern will.

Und keiner, der in seinen Wahlplakaten auf eine (spezielle) Internetseite verweist, wo ich vielleicht mal kurz und knapp erfahren kann, was die jeweilige Partei ändern möchte.

Wer hat denn schon Zeit, sich durch die vielen Wahl-Programme zu klicken. Einem dieser Wahl-o-Maten will man es dann auch nicht überlassen.

Ich reife langsam zu dem Entschluss, unter einem der vier auszulosen und den glücklichen Gewinner anzukreuzen, nur weil ich mal gelernt habe, dass ich mit Wahlverweigerung die nervigen Randparteien stärken würde.

Frustrierend: Das einzige, was ich mit meiner Wahl beeinflussen kann, ist etwas Schlimmeres zu verhindern statt etwas Hoffnungsvolles anzuschieben.

Es scheint in unserem sehr lobbyistisch angelegten Parteiensystem unmöglich zu sein, eine große Kampagnen-Idee à la Obama durchzuziehen. Schließlich arbeiten ja keine ganz schlechten Agenturen für die großen Vier.

Mist. Ich bleibe unentschlossen. Bei einem Produkt, das mein Leben mehr beeinflusst als die meisten anderen.







Steinwelle. Eine neue heimliche Cross-Promotion?

"Unser Land kann mehr" zusammen mit "Deutschland kann es besser"?

Samstag, 5. September 2009

Der erste Wettbewerb gegen Fake Ads.

Der amerikanische OneClub, mit seiner OneShow nach Cannes und D+AD der weltweit renommierteste Kreativwettbewerb, hat den Kampf gegen Fake Ads in die nächste Phase geführt.

In einem Statement auf seiner Website verkündet der President des Clubs, dass jeder Einsender, der eine Arbeit für einen nicht existierenden Kunden oder eine Arbeit ohne Kundenerlaubnis einschickt, mit 5 Jahren Ausschluß bestraft wird.

Der Ausschluß trifft nicht nur die Agentur, sondern auch die in den Credits stehenden Beteiligten.

Falls also ein Kreativer in den folgenden 5 Jahren die Agentur wechselt und auf anderen Kunden mit seinem Team auszeichnungswürdige Werbung entwickelt, aber das Team diese nicht einschicken kann, wird es richtig dramatisch.

Stellt euch nur vor, dass in Zukunft bei einem Bewerbungsgespräch ein Einstellungskriterium sein kann, ob ein Kreativer bei renommierten Wettbewerben verbrannt ist oder nicht.

Weiter heisst es in dem Statement:

Eine Agentur, die ein Werbemittel für einen existierenden Kunden einmal selbst geschaltet hat, um es einschicken zu können, wird mit 3 Jahren Verbannung bestraft.

Der OneClub definiert Fake Ads wie folgt: Anzeigen, die für nicht existierende Kunden enwickelt und/oder ohne Genehmigung des Kunden geschaltet wurden. Oder Anzeigen, die ausschließlich für Kreativwettbewerbe gemacht sind und nur einmal geschaltet werden, um die Einsendebedingungen zu erfüllen.

Natürlich muss in Einzelfällen diskutiert werden, ob Kunden extra für einen bestimmten Event einen Einzelmeister in Auftrag gegeben haben, der dann auch nur einmal geschaltet wurde (z.B. eine Anzeige in einem Programmheft für einen Event, den es nur einmal im Jahr gibt).

Der OneClub behält sich daher das Recht vor, diese Präzedenzfälle zu prüfen.

Das Fass zum Überlaufen brachte ein Motiv von DDB Brazil für den WWF.

Das Motiv „Tsunami“ hat wohl auch in der Kommunikationsbranche einen solchen ausgelöst, weil es nur einmal irgendwo in einem brasilianischen Käseblatt ohne Einverständnis des Kunden geschaltet wurde.

Ich finde, dass dieser Schritt mutig und richtungsweisend ist.

Mutig, weil er den Einsende-Erlös für den OneClub verringern wird. Richtungsweisend, weil er die Glaubwürdigkeit der Branche wieder herstellen kann.

Deshalb folgt die entscheidende Textpassage am Ende des Präsidenten-Statements:

Der OneClub fordert andere Wettbewerbe auf, sich dieser Regelung anzuschliessen. Er wird ausserdem eine Initiative gründen, um Agenturen, Kreative und Kunden für den Kampf gegen „Fakes“ zu sensibilisieren.

ADC: bitte folgen.

(Weitere Beiträge zum Thema Fake: Hier, hier, hier und hier).




Fake-Motiv "Tsunami" von DDB Brazil für den WWF.

Freitag, 4. September 2009

Der letzte Mohikaner?



Es lag fett auf meinem Tisch, als ich aus dem Urlaub zurück kam. Und wie immer in den vergangenen Jahren fühlt man, dass da ein paar unbeirrbare Menschen in und um den ADC und den Verlag Hermann Schmidt sehr viel Herzblut und sehr viel Zeit reingesteckt haben.

Das ADC-Buch.

Einst war es das Nonplusultra all meiner Bücher im Büro. Und wenn es mit der Post ankam, habe ich mich erst mal ein paar Stunden mit einem Kaffee eingeschlossen und mich darin verloren.

Stolz darauf, irgendwo mit drin zu stehen.

Lang ist's her. Das Einschließen. Und das stolz sein.

Was ist passiert?

Klar, ich bin älter und abgeklärter geworden. Auch klar, die Zahl der Wettbewerbe ist so inflationär, dass es nichts Besonderes mehr ist, irgendwo in den Credits zu stehen.

Die Welt der kreativen Jahrbücher ist von der digitalen Informationsmacht an die Wand gedrängt worden.

Die Gewinnerarbeiten fast jeden Wettbewerbs sind innerhalb kürzester Zeit online kostenlos zu sehen (inkl. aller Credits). Die vielen online Kreativarchive (Creativity, BestAds, etc.) erledigen den Rest.

Wer will da noch € 98,00 für ein Buch ausgeben, dass einem fast den Arm ausrenkt?

Eben, wenige – und deshalb scheint das vorliegende ADC-Buch in dieser Form das letzte zu sein.

Da geht eine große Ära zu Ende.

In meinem Pre-Internet-Leben waren Jahrbücher die einzige Chance, einen kompakten Überblick zur aktuellen Höhe der kreative Meßlatte zu erhalten. National wie international (es gab auch mal Jahrbücher zur One Show, Clio, etc).

In Deutschland war und ist das ADC-Buch die Benchmark. In den Jurys ist die folgende Formulierung fast schon Pflichtvokabular, wenn es bei einer strittigen Diskussion darum geht, ob eine Arbeit eine Auszeichnung bekommt:

Soll diese Arbeit ins Buch?

Diese kraftvolle Frage wird ihr Mythos von heute auf morgen verlieren.

(Wird sie eigentlich ersetzt durch: Soll diese Arbeit ins Web?).

Ich liebe das Internet. Ich liebe die kostenlose Informationsfülle, die mir da zur Verfügung steht. Dennoch stimmt es traurig, wenn ich mir vorstelle, dass ich die Gewinner-Arbeiten zukünftig irgendwo zusammen klicken muss.

Falls es wirklich das letzte ADC-Buch ist: du wirst mir sehr fehlen.

Dienstag, 1. September 2009

Erkenntnisse eines Blogger-Novizen.

Vor genau einem Jahr habe ich diesen Blog gestartet. 

Der Grund war, mich zu einer intensiveren Auseinandersetzung mit der digitalen Welt zu zwingen. Und mich endlich mal meiner ganzen Erfahrungsschätze (ob wertvoll oder nicht lasse ich unkommentiert) und meines Wissensballastes rund um Werbung und Kreation im Kopf zu entledigen.

Ich meine, nach einem Jahr voller Selbstbewußtsein behaupten zu können, kein digitaler Novize mehr zu sein. 

Ich höre förmlich die Navigationsstimme in meinem Kopf: Ziel erreicht.

Hier nun meine 10 wichtigsten Erkenntnisse für alle, die einen Blog planen oder sich intensiver in die Welt der digitalen Kommunikation/Netzwerke begeben wollen:


1. Wenn Du nicht gerne schreibst, lass es bleiben (#Regelmäßigkeit).

2. Selbst deine neueste Nachricht ist keine neue Nachricht (#Echtzeit).

3. Je kritischer oder provokanter du formulierst, desto häufiger die anonymen Kommentare (#Klowände).

4. Je schwerer es dir fällt, ein Thema für den Tag zu finden, desto weniger Kommentare bekommst zu (#Irrelevanz).

5. Plötzlich poppen Kommentare zu Beiträgen auf, die man längst vergessen hat (#Externe Gehirnplatte).

6. Googlye Analytics kann zur Sucht werden (#Beliebtheit).

7. Du darfst kein Rollenklischee bedienen wollen, sondern musst authentisch bleiben (#Anti-Lobo).

8. Selbst der engste Freund liest mit (der Feind sowieso), würde es aber nie zugeben (#Voyeurismus).

9. Du begegnest Menschen auf der Strasse, die wissen, dass die mehr von dir wissen, als du von Ihnen (#Seelen-FKK).

10. Ohne Facebook- und Twitter weniger Visits (#Vernetzung). 


Die gigantische Kraft der digitalen Welt wird in dem unten folgenden Film sehr schön zusammen gefaßt.

Ja, ja, ich weiß, diese animierten Typographiefilme sind inzwischen ein alter Hut. 

Dieser Film hier gibt im Abspann sogar zu, dass er die Umsetzung aus dem Video von Karl Fisch und Scott McLeod „Did you know?“ abgekupfert hat.

Inhaltlich ist der Film aber ziemlich auf den Punkt. Also vernachlässigen wir etwas die Form. Und Fatboy Slims "Right here, right now" kommt in solchen Zusammenhängen immer wieder gut.

 

Social Media Revolution from Socialnomics on Vimeo.


Der Film "Social Media Revolution" aus der Feder des Bloggers Erik Qualman.

Manchmal lohnt es sich, die Pause-Taste zu klicken um den Textzusammenhang besser wahrnehmen zu können. Etwas zu schnell geschnitten, für meine Wahrnehmung.