Dienstag, 3. März 2009

Die Kunst des Konterns.

Die Konkurrenz landet einen kommunikativen Coup über den alle Welt redet und im nächsten Meeting mit seinem Kunden blickt man in ein Augenpaar, dass unmissverständlich einen der drei folgenden Gemütszustände widerspiegelt.

Verzweifelt. Weil der Druck jetzt noch größer wird, etwas dagegen zu setzen.

Wütend. Weil die eigene Agentur nicht auf so ein Kabinettstückchen gekommen ist.

Gleichgültig. Weil der Kunde weiß, dass er es mit seiner Sorte Chef sowieso nicht ändern kann.

Selten blickt man in leuchtende Augen, die einen auffordern, den Ball aufzunehmen.

Die meisten von Euch werden einen der meistbeachteten Spots der letzten Wochen kennen, es ist der Spot „Walk-in-Fridge“ für Heineken aus Holland (hier).

Jetzt gibt es den Konter der Bavaria-Brauerei:



TVC „Walk-in-Fridge-Spoof“ für Bavaria Pilsener.

Man kann darüber streiten, ob die Qualität des Spots an das Original heran reicht (ich finde nicht), und auch die Botschaft am Ende ist etwas reklamig (sowohl vom Inhalt als auch von der Typogröße), aber ich respektiere den Mut, eine Parodie auf das Werk der Konkurrenz zu entwickeln.

Im Gegensatz zum Original mag man sich diesen Spot nicht unbedingt mehrmals ansehen, aber der Überraschungseffekt ist zweifelsohne da und schmunzeln muss man auf jeden Fall (wenn man den ersten Spot kennt).

Die Weiterleit-Rate wird entsprechend hoch sein. Denn wer den ersten begeistert verschickt hat, wird auch den zweiten Spot nicht unentdeckt lassen wollen.

Die Marke „Bavaria“ beweist eine große Portion Chuzpe und das wird vom Verbraucher mit Sicherheit goutiert.

Es erinnert mich einmal mehr an die Zeit, als sich der Fiat Panda und die deutsche Bahn über eine längere Zeit in Anzeigen ein Fernduell geliefert haben.

Es hat keinem von beiden geschadet.

Wenn man die Höhe der Gürtellinie respektiert, ist das Kontern eine legitime wie wirksame Kommunikationswaffe.

Der nachfolgende Spot ist zwar kein klassischer Konter, sondern eher ein Frontalangriff, aber auch ganz treffend.



TVC für den neuen Blackberry mit Touchscreen (Name und Agentur nicht rausgekriegt, weiss es jemand?).

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Spot-Idee finde ich auch nett und geschmunzelt habe ich auch.

Allerdings macht das Ende des Spots diesen für mich komplett zunichte. Dieser Mann entspricht nicht gerade dem klassischen Schönheitsideal und dass die Hormone der Frauen bei dem Anblick eines beleibten Biertrinkers plötzlich verrückt spielen...

Da hätte man sicher noch mehr draus machen können

Anonym hat gesagt…

ein schönes bsp. aus dem vergangenen jahr: der schlagabtausch zwischen vw und smart.

die vorlage:
http://www.youtube.com/watch?v=T3Zmfr9PGEY

der konter:
http://www.automobil-blog.de/2008/04/29/und-besseren-sex-hat-man-auch-darin

das letzte wort:
http://www.automobil-blog.de/2008/05/06/smart-vs-vw-teil-3